Die geplante Intensivpflege-Wohngemeinschaft ist zu befürworten, sofern die fachliche Versorgung und die Sicherheit der Bewohner gewährleistet ist.
Daher konnte ich in der Ratssitzung am 26.06.2018 meine Zustimmung zur Einrichtung einer Intensivpflege-Wohngemeinschaft in Dangast mit angegliederten Ferienwohnungen für Angehörige geben. Die Entwicklung neuer Intensivpflege-Wohnformen kann für einige Menschen hier vor Ort zur Lösung des Dilemmas von steigender Nachfrage durch die zunehmende Pflegebedürftigkeit auf der einen und zu geringer Personalkapazität in der Pflege auf der anderen Seite sein.
Die geplante Einrichtung in Dangast hat auch in unserer Gruppe G6 durchaus zu unterschiedlichen Auffassungen geführt. Durch die Novelle des Niedersächsischen Heimgesetzes in 2016 sind ambulant betreute Wohngemeinschaften aber ausdrücklich als legal definiert.
Damit haben wir als Kommunalpolitiker einen weiteren Baustein, um die Daseinsvorsorge in unserer Stadt gestalten zu können.
Es muss jedoch sichergestellt werden, dass diese Intensivpflege-Wohngemeinschaft auch tatsächlich gebaut wird. In jedem Fall muss verhindert werden, dass es zu einem „Alibi-Projekt“ umfunktioniert wird und dann auf dem Grundstück reguläre Ferienwohnungen entstehen.
Die außerklinische Versorgung von Bewohner in Intensivpflege-WGs ist ein sehr komplexer und sensibler Bereich und erfordert höchste Professionalität.
Daher verstehe ich auch nicht, warum auf die frühzeitige Beteiligung der Heimaufsicht des Landkreises von der Verwaltung verzichtet wurde. Unsere Gruppe G6 hat von Anfang an gefordert, das dass vorgestellte Konzept eindeutig und differenziert im Bebauungsplan sowie auch im Durchführungsvertrag beschrieben wird.
In unterschiedlichen Gremien von B90/Die Grünen arbeite ich intensiv mit, um die Bedingungen für alternative Pflege-Wohnformen zu gestalten. Eine selbstbestimmte individuelle Lebensführung verbunden mit der Sicherstellung einer fachgerechten Versorgung der Betroffenen steht dabei im Zentrum meiner politischen Arbeit.