Friesische Feuerwehrkameraden im Krisengebiet – Fachzug Wasserförderung unterstüzt Einsatzkräfte beim Moorbrand
Am 26.10.2018 sind um 5.00 Uhr früh auch Feuerwehrkameraden aus Friesland auf den Weg nach Meppen abgerückt. Zuvor hatte die Bundeswehr in einem Amtshilfeersuchen um Unterstützung durch friesländische Feuerwehrkräfte bei der Moorbrandbekämpfung in Meppen gebeten.
Laut Informationen des Landkreises Friesland sind 25 friesische Feuerwehrkameraden mit einem Einsatzleitwagen, zwei Löschfahrzeugen (LF 16) und einem Schlauchwagen 2000 in das Moorbrand-Krisengebiet nach Meppen ausgerückt. Angefordert wurde dieser Zug als Teileinheit der Kreisfeuerwehrbereitschaft, um bereits im Einsatz befindliche Einheiten abzulösen. Der Landkreis Friesland geht zunächst von einer 48 bis 72 stündigen Einsatzdauer der Feuerwehrleute aus.
Trotz des intensiven Einsatzes der vielen Einsatzkräfte beim Moorbrand in Meppen frage ich mich: Was bleibt vom Moor noch übrig? Ich befürchte, dass die Moorflächen Jahrzehnte zur Regeneration brauchen. Und alles nur, weil Verantwortliche in einer extremen regionalen Klimasituation die große Trockenheit ignoriert haben. Welche Konsequenzen werden aus dieser „fahrlässigen“ Gefährdung der Menschen und Zerstörung der Natur in dieser Region gezogen?
Feststehende Konsequenzen für Naturschutzgebiet „Tinner Dose-Sprakeler Heide“
In einer kürzlich veröffentlichen Pressemitteilung des BUND werden die Konsequenzen des Moorbrandes für das betroffene Naturschutzgebiet aufgezeigt. Mehr als 1.200 Hektar des 3.955 Hektar großen Natur- und Vogelschutzgebiet „Tinner Dose-Sprakeler Heide“ sind betroffen.
Es war das größte noch überwiegend intakte Hochmoor Niedersachsens. Das Schutzgebiet hatte vor dem Moorbrand eine herausragende Bedeutung für bedrohte Vogelarten, seltene Schmetterlinge, Heuschrecken und Libellen. Nun sind große Teile zerstört.
Wie zahlreiche niedersächsische grüne Politiker, darunter MdL Christian Meyer, hat auch der BUND Niedersachsen eine Strafanzeige wegen fahrlässiger Brandstiftung, leichtfertiger Freisetzung von gesundheitsgefährdenden Luftschadstoffen und Gefährdung schutzbedürftiger Gebiete erstattet.
Unnötige Risiken für Mensch und Natur
Dieser Moorbrand hat nicht abschätzbare Folgen. Einerseits verursachte der Brand unnötige Risiken für Anwohner*innen, insbsondere für Kinder, Kranke und die ältere Bevölkerung sowie für die vielen Einsatzkräfte vor Ort. Andererseits zerstörte der Moorbrand wertvolle Lebensräume. Zudem setzt die hohe Rauch- und Feinstaubbelastungen große Mengen an klimaschädlichem CO2 frei. Meteorologen vom Klimahaus Bremerhaven schätzen, dass durch den Brand inzwischen mehr als 500.000 Tonnen CO2 in die Atmosphäre gelangt sind. Das entspricht dem CO2-Jahresverbrauch von 50.000 Menschen pro Jahr.
Die Forderung des BUND, die „Ereignisse bei Meppen als Anlass zu nehmen, um den Umgang mit Mooren grundsätzlich zu hinterfragen“, kann ich nur unterstützen!
Quelle: Foto/Informationen zur Feuerwehr vom Landkreis Friesland. Das Foto zeigt die Mitglieder der Kreisfeuerwehrbereitschaft in der FTZ Jever vor der Abfahrt nach Meppen.