Konstanz, Heidelberg, Telgte, Drensteinfurt, Ludwigslust, Kiel, Herford, Münster, Erlangen, Gladbeck, Bochum, Marl, Tönisvorst, Ostbevern. Was haben diese Orte gemeinsam? Antwort: die Ausrufung des Klima-Notstands. Wie auch in Nottuln, Ahlen, Ennigerloh, Havixbeck oder Langeoog liegt jetzt auch ein entsprechender Antrag in Varel vor.
Was bedeutet Klima-Notstand?
Erst einmal: Der Ausdruck „Klima-Notstand“ ist kein rechtlich definierter Begriff. Aber es ist bereits ein etablierter Begriff, insbesondere geprägt durch die Fridays-for-Future-Bewegung.
Die Erderwärmung oder starke Wetterextreme werden für uns Menschen auch hier in Varel zur Gefahr. Ein extremer werdender Meeresspiegelanstieg der Nordsee erfordert massivere Küstenschutzmaßnahmen. Lange Trockenperioden wie im letzten Sommer reduzieren unsere Grundwasserreserven. Die Versalzung des Grundwassers ist einer der Prozesse, die für die Nutzung des Grundwassers als Trinkwasser in Friesland eine zunehmende Bedrohung darstellt. Und so weiter. Ursache hierfür: Die Veränderung des Klimas durch unsere Art zu leben.
Gruppe G6 stellt Antrag zur Ausrufung des Klima-Notstandes
Angeregt durch die Fridays for Future-Bewegung, den NABU, BUND und die Aktion Plant for the Planet der Vareler Hafenschule stellt die Gruppe G6 im Stadtrat den Antrag zur Ausrufung des Klima-Notstands.
Mit dem Ausrufen des Klima-Notstandes erkennen Varels Politik und Verwaltung an, dass wir aktiv Maßnahmen zum Klimaschutz ergreifen müssen! Es geht uns darum, alle Kräfte aus Politik, Verwaltung und Bevölkerung zu bündeln.
Gemeinsam müssen wir sofortige und entschlossene Anstrengungen zum Klimaschutz leisten. Mit der Ausrufung des Klima-Notstandes verpflichten wir uns im Grunde, bei Beschlüssen und Vorhaben den Klimaschutz stärker als bisher zu berücksichtigen.
Was könnte die Ausrufung des Klima-Notstands bewirken?
- Verwaltung und Politik erkennen den Klimawandel und seine Folgen an.
- Verwaltung und Politik erkennen an, dass Maßnahmen gegen die Folgen des Klimawandels und Maßnahmen zum Klimaschutz durchgeführt werden müssen.
- Alle Beschlussvorlagen könnten z.B. mit einem Ankreuzkästchen Ja/Nein „Auswirkungen auf den Klimaschutz“ versehen werden.
Was müssen wir tun, damit die Verabschiedung der Resolution kein reiner Symbolakt ist?
Der Klima-Notstand gibt keine fest definierten Konsequenzen für Politik, Verwaltung und Bevölkerung vor. Varel geht damit lediglich eine Selbstverpflichtung ein, Klimaziele stärker zu verfolgen. Welche konkreten Ziele das sind, müssen wir ermitteln. Gemeinsam müssen alle Akteure analysieren, welche Beiträge zum Klimaschutz wir bereits leisten, welche wir erbringen können oder sogar müssen. Wir sollten alle unser Klimabewusstsein schärfen. Ein allgemeingültiges Rezept gibt es nicht. Jede Gemeinde, jede Stadt muss ihren eigenen nachhaltigen Klimaschutz-Weg finden.
siehe auch
Deutsches Klima Konsortium – Berichte des Weltklimarates